Weilheimer Zuchtverbände e.V.
Die Weilheimer Zuchtverbände e.V. bestehen aus dem
- Zuchtverband für Braunvieh
- Zuchtverband für Fleckvieh
- Zuchtverband für Murnau-Werdenfelser Vieh
- Zuchtverband für Schwarzbuntvieh (Deutsch Holstein)
Der Zuchtverband für Braunvieh mit den angeschlossenen Mitgliedern ist bestrebt, die Merkmale und Stärken dieser anpassungsfähigen, langlebigen und fruchtbaren Zweinutzungsrasse durch eine entsprechende Nachzucht über die Vermarktungen und den Export anbieten zu können.
Das Braunviehzuchtgebiet Weilheim erstreckt sich über die Voralpenregion des Karwendelgebirges bis in das Grünland- und Ackerbaugebiet vor den Toren Münchens.
Der Zuchtverband für Fleckvieh besteht seit 1926.
Fleckviehzuchtbetriebe mit hohem Grünlandanteil und Weidegang einerseits, andererseits Betriebe im reinen Ackerbaugebiet bringen hier beste Bullen als Leistungsvererber, hervorragende Bullenmütter und Dauerleistungskühe hervor.
Das Fleckviehzuchtgebiet Weilheim erstreckt sich über die Voralpenregion des Karwendelgebirges bis in das Grünland- und Ackerbaugebiet vor den Toren Münchens und Augsburgs.
Die hohen Milchleistungen bei bester Eutergesundheit und eine volle Bemuskelung machen das Fleckvieh zu einer echten Zweinutzungsrasse. Erfolge auf überregionalen und regionalen Tierschauen sowie lebhaftes Interesse auf den Zuchtviehauktionen in Weilheim sprechen für die Rasse und ihre Qualität.
Über die Nutzkälberauktionen werden alle 14 Tage durchschnittlich 400 reinrassige Fleckviehkälber versteigert.
Als kleinster, aber bodenständigster Verband ist der Zuchtverband für Murnau-Werdenfelser Vieh den Weilheimer Zuchtverbänden angegliedert.
Der Großteil der Tiere steht in Zuchtbetrieben im Landkreis Garmisch-Partenkirchen (Originalzuchtgebiet). Die Murnau-Werdenfelser-Rinder – als alte Landrasse ein bayerisches Kulturgut – ist in Anspruchslosigkeit, Härte der Klauen und insgesamt Belastbarkeit des Fußwerkes anderen Rassen überlegen. Weil diese Rinderrasse als "vom Aussterben bedroht" gilt, wurden vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Fördermittel zur Erhaltung der Murnau-Werdenfelser-Rasse zur Verfügung gestellt. Bullensperma wird in Genreserven gelagert.
Im Jahr 1983 hat sich die Abteilung Zuchtverband für Schwarzbuntvieh den Weilheimer Zuchtverbänden angeschlossen. Um sich dem Wettbewerb stellen zu können wird hier unter gemeinsamer Zuchtarbeit versucht, qualitativ hochstehendes Tiermaterial mit besten Leistungsergebnissen und hervorragenden Erscheinungsbild zu züchten. Die Mitgliedsbetriebe liegen schwerpunktmäßig in den Landkreisen Landsberg und Weilheim-Schongau.
07.01.1901 | Gründung des Zuchtverbandes für einfarbiges Gebirgsvieh in Oberbayern |
1901 | Anstellung Zuchtinspektor Tierarzt Paul Süskind, Erstellung einer Körordnung, Einfuhr von Stieren aus der Schweiz |
1904 | Erste Beschickung des ZLF in München |
1907 | Erste Zuchtviehprämierung mit Zuchtviehmarkt in Weilheim |
1920 | An allen Orten mit einem Zuchtverband wird ein neues Amt errichtet, die Bayer. Tierzuchtinspektion. Als erster Vorstand und Zuchtleiter wird Tierzuchtinspektor Carl Bärlehner berufen. |
05.06.1926 | Gründung des Zuchtverbandes für Fleckvieh |
1927 | Bau „Haus der Tierzucht“ in der Waisenhausstraße |
1927 | Die Zuchtverbände bieten Viehhaltungs- und Melkkurse an. |
1934 | Jeder Herdbuchbetrieb wird zur Durchführung der Milchleistungsprüfung verpflichtet. |
1935 | Regelmäßige Versteigerungen von Fleckvieh, Braunvieh und Murnau-Werdenfelser in Weilheim |
1936 | Erste Verordnung zur Förderung der Tierzucht tritt in Kraft. Zuchtstiere müssen beiderseits Herdbuchabstammung nachweisen. |
1938 | Bau der Hochlandhalle in Weilheim |
1948 | Die ersten Tierschauen nach dem Krieg. Zum ersten Mal werden Kuhfamilien vorgestellt. Die Vermarktung von weiblichen Tieren gewinnt an Bedeutung. |
1950 | Der größte Teil der Betriebe schließt sich dem Tuberkulose-Bekämpfungsverfahren an. |
30.12.1952 | Gründung Zuchtverband für das Murnau-Werdenfelser Vieh |
1953 | Die oberbayerischen Fleckvieh-Zuchtverbände gründen die Bullenprüf- und Besamungsstation Aubing |
1962 | Die Zuchtverbände Kaufbeuren und Weilheim übernehmen durch erhebliche finanzielle Beteiligung 50% des Stimm- und Geschäftsanteiles der Besamungsstation Greifenberg. |
1963 | Beim Zuchtviehmarkt wird das amtliche Probemelken und der Melkbarkeitstest eingeführt. |
1964 | In Weilheim findet der erste Kälbermarkt Süddeutschlands statt. |
1970 | Bau der Kälberhalle |
1975 | Kreuzungszuchtprogramme Red Holstein Friesian mit Deutschem Fleckvieh und deutsches x amerikanisches Braunvieh |
1975 | Vermarktung von Export-Kalbinnen beginnt. |
1982 | Der erste Embryotransfer im Weilheimer Zuchtgebiet. |
01.01.1983 | Gründung Zuchtverband für Schwarzbuntvieh |
1984 | Kontingentierung für die Milchablieferung tritt in Kraft. |
1986 | Die bayerischen Zuchtverbände starten das freiwillige IBR-Bekämpfungsverfahren. Im November 1986 findet der erste IBR-freie Großviehmarkt statt. |
1987 | Abstammungsnachweise werden mittels Computer erstellt. |
1990 | Die Zuchtverbände bieten finanzielle Unterstützung zu biotechnischen Maßnahmen |
1990 | Mit dem BLUP-Verfahren soll der züchtersiche Wert eines Prüfstieres an seinen weiblichen Nachkommen möglichst genau geschätzt werden. |
1995 | Viehverkehrsverordnung mit 12-stelligen Ohrmarken und Rinderpass tritt in Kraft. |
1995 | Gemeinsame Zuchtwertschätzungsergebnisse für Bayern, Baden-Württemberg und Hessen. |
2000 | Die Betriebsleiter führen das Marktprobemelken auf dem Betrieb selbst durch. |
22.03.2000 | Gründung der Weilheimer Zuchtverbände e.V. Mitglieder des Vereines sind die Züchtervereinigungen Zuchtverband für Braunvieh, Zuchtverband für Fleckvieh, Zuchtverband für Schwarzbuntvieh und Zuchtverband für Murnau-Werdensfelser Vieh |
2001 | Der Zuchtviehmarkt wird eintägig abgehalten. |
2002 | Kälber beim Nutzkälbermarkt werden in Boxen aufgestallt. |
2006 | Neubau des Zuchtverbandshauses an der Wessobrunner Straße in unmittelbarer Nähe der Auktionsanlagen. |
2007 | Die Zuchtverbände bieten in Zusammenarbeit mit der Veterinärverwaltung eine Schulung mit anschließender Prüfung zum Erwerb des ab 2008 nötigen Befähigungsnachweises zum Tiertransport an. |
2007 | Umbau der Zuchtverbandsstallungen für Exportkalbinnen. |
2007 | Beginn Anpaarungsberatung für Braunvieh. |
2008 | Ausbruch der Blauzungenkrankheit mit anschließender Pflichimpfung. |
2010 | Gentest auf Hornlosigkeit verfügbar. |
2011 | BVD-Verordnung tritt in Kraft. Es dürfen nur noch BVD-freie Tiere verkauft werden. |
2011 | Start der genomischen Selektion – genomische Zuchtwerte werden offiziell |
2019 | Erneuter Blauzungenausbruch mit Handelsbeschränkungen |
2021 | Bayern wieder Blauzungen-frei |
Braunvieh | Fleckvieh | Schwarzbunt | Murnau-Werdenfelser |
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